Die bis 1974 selbständige Gemeinde Ahlem hatte noch vor gut 100 Jahren erst ein paar Hundert Einwohner. Heute leben in dem Stadtteil über 11.000 Menschen.
Zu den bekanntesten Gebäuden gehört sicher der Ahlemer Turm. 1897 wurde dieser im Heimatstil vom Architekten Alfred Sasse errichtet, seit 2007 beherbergt er einen buddhistischen Tempel. Mit dem Herzogsborn verfügt Ahlem über eine „verschwundene Sehenswürdigkeit“: Der Herzogsborn war ein von Menschen erschaffener Brunnen, der aus drei Quellen mit gutem Trinkwasser gespeist wurde und wahrscheinlich die Gründung des Dorfes an dieser Stelle erst möglich machte. Heute erinnert die Straße Herzogsborn an den gleichnamigen Brunnen.
Zu Spaziergängen lädt der Willy-Spahn-Park ein. Früher war dies eine Obstplantage, hier wurde der Apfelsaft der Marke „Sprudella“ abgefüllt. Das ungewöhnliche Gebäude mit dem Schornstein im Park ist übrigens ein ehemaliger Kalkbrennofen.
1893 wurde in Ahlem die Israelitische Gartenbauschule gegründet, welche 1942 vom nationalsozialistischen Regime geschlossen wurde. Im Krieg wurden hier Juden zusammengetrieben und für Zwangsarbeit eingesetzt oder in andere Lager deportiert.
Heute befindet sich an dieser Stelle mit der Justus-von-Liebig-Berufsschule wieder eine Gartenbauschule. Auf dem Gelände befindet sich heute außerdem die Mahn- und Gedenkstätte Ahlem, die an die Geschichte der Juden und die Verbrechen des Regimes erinnert.
